Lektion 1: Bildung und Beruf II

Kultur

Das Schulsystem in Österreich und Deutschland

Was erinnern Sie noch? Wie funktioniert das Schulsystem in Deutschland und Österreich? Wie heißen die verschiedenen Stufen? Wie viele verschiedene Schulen gibt es und wie heißen Sie? Welchen Abschluss braucht man, um an einer Universität zu studieren? 



Hören

Das österreichische Schulsystem erklärt

Schauen Sie sich zur Wiederholung das Video über das Schulsystem in Österreich an.

 

 

Arbeit mit dem Hören

 

Wortschatz

Wie heißen diese Schulen? Klicken Sie auf den Hotspot, um zu prüfen, ob Ihre Antworten richtig sind.

 

Sprechen

Wie unterscheidet sich dieses System von dem Schulsystem in Ihrer Heimat? Welche Vorteile sehen Sie in diesem System? Welche Nachteile können Sie sich vorstellen? Arbeiten Sie in 2-er oder 3-er Gruppen und diskutieren Sie das österreichische Schulsystem. Listen Sie die Vorteile und Nachteile auf.



Lesen

Schule und soziale Ausgrenzung

Die verschiedenen Schultypen bereiten Menschen auf verschiedene Karrieren vor: die neue Mittelschule eher auf technische Berufe oder Ausbildungsberufe und das Gymnasium und Realgymnasium auf das Studium oder für Berufe, für die man eine akademische Ausbildung braucht. Ein Vorteil von diesem System ist, dass eine Person einen guten Arbeitsplatz mit Sicherheit und gutem Gehalt finden kann, ohne studieren zu müssen. Aber diese Aufteilung kann auch Probleme erzeugen. Lesen Sie einen Auszug aus einem Interview mit Veronika über diese Probleme.

 

In der Grundschule bekommen alle Kinder eine Allgemeinbildung in allen möglichen Fächern wie Deutsch, Mathematik, Sachkunde, was auch immer. Und nach der vierten Klasse entscheidet man sich, ob das Kind dann weiter geht auf die sogenannte neue Mittelschule, die Hauptschule oder auf’s Gymnasium. Diese Entscheidung soll auf Basis von Interessen und Begabungen der Kinder getroffen werden, aber es kann sein, dass dadurch soziale Ungleichheiten verstärkt werden. Es kommt einerseits darauf an, wie die Kinder bereits in der Volksschule gefördert wurden. Nicht alle Eltern haben die Zeit, ihren Kindern mit der Schule viel zu helfen, um das Kind da gut durchzutragen. Es kann durchaus sein, dass auch LehrerInnen gewisse SchülerInnen bevorzugen oder denen mehr weiterhelfen als möglicherweise anderen. Da sind Systeme am Laufen, die sind so intransparent, dass man das nicht so genau sagen kann. Auf jeden Fall ist es klar, dass sehr oft wenn zum Beispiel Eltern ÄrztInnen oder AnwältInnen oder so sind, dass dann relativ klar ist, dass das Kind aufs Gymnasium gehen wird, während bei ArbeiterInnenkindern das vielleicht eher diskutiert wird. Es hat sich mittlerweile sehr viel verändert, vor allem, weil es in den 70ern und 80ern eine Reform gab unter der Sozialdemokratie, die darauf abgezielt hat, allen Kindern die gleichen Möglichkeiten in Richtung Bildung zu ermöglichen und hier nicht zu unterscheiden, woher die Kinder kommen, aber es gibt oft noch Auffassungen, dass zum Beispiel AkademikerInnenkinder wieder AkademikerInnen werden sollen und ArbeiterInnenkinder eben weiter handwerklichen Berufe nachgehen sollen.  Daher ist es eben sehr oft umstritten, dass sich da bereits die Wege so drastisch trennen. Natürlich gibt es noch die Möglichkeit nach vier Jahren Neue Mittelschule umzusteigen und die Matura doch noch zu machen, also das Abitur in Deutschland, aber es ist eben sehr unwahrscheinlich und ein weitaus schwierigerer Weg, das heißt, das wird schon relativ früh vorgezeichnet, wie der weitere Verlauf wird, geht es Richtung Studium oder geht es Richtung Lehre und Handwerksberuf möglicherweise oder SekretärInnenberuf oder Dienstleistungsberuf.

Diskussionsfragen

  1. Was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Punkte oder Argumente, die Veronika macht?
  2. Warum ist die Entscheidung darüber, welche Schule man besucht so wichtig?
  3. In welchem Alter bzw. in welchem Jahr sind Schüler, wenn man entscheidet, welche Schule sie besuchen sollen? 
  4. Im Video hat Agnes gesagt (zum Thema wie Kinder in verschiedene Schulen sortiert werden), “Es hängt alles davon ab, wie gut die Noten sind und welche Interessen das Kind zeigt.” Veronika hat eine andere Perspektive. Was sagt Veronika?
  5. Welchen Einfluss haben Eltern auf die Bildung von ihren Kindern? 
  6. Welche Rolle spielen soziale Klasse und der Beruf der Eltern im Schulwesen?
  7. Veronika sagt, “Da sind Systeme am Laufen, die sind so intransparent, dass man das nicht so genau sagen kann.” Was meint sie damit? Was sind diese intransparenten Systeme?
  8. Was könnte man tun, um dieses System sozial gerechter zu machen?

Der Bildungstrichter

Hier sehen Sie eine grafische Darstellung von dem Einfluss der sozialen Herkunft auf die Bildungschancen in Deutschland.

Bildungstrichter der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks: Schüler mit niedriger Herkunft werden an jeder Schwelle stärker ausgesiebt
Bild von Bbommel CC BY SA 3.0 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bildungstrichter.png#/media/File:Bildungstrichter.png

Schreiben Sie einige Sätze über diese Grafik. Benutzen Sie den Wortschatz aus der Tabelle.
z.B. Nur 11% der Kinder aus der niedrigen sozialen Herkunftsgruppe machen ein Studium.
Mehr Kinder von der hohen sozialen Herkunftsgruppe machen ein Studium als Kinder aus der niedrigen sozialen Herkunftsgruppe.

AusdruckBeispielBedeutung
so ______________ wie / genauso ______________ wie
Menschen in Irland essen genauso viel Schokolade wie die Deutschen.as ______________ as
______________ als (mit Komparativ)Wir haben mehr Kaffee als Tee.
Er fährt langsamer als eine Schildkröte.
______________ as (comparative)
nicht so ______________ wieMilchschokolade schmeckt nicht so gut wie dunkle Schokolade.
not as ______________ as
fast so ______________ wiePersonen in Deutschland essen fast so viel Schokolade im Jahr wie Menschen in der Schweiz.almost as ______________ as
doppelt/halb so ______________ wieSchweizer essen doppelt so viel Schokolade wie US-Amerikaner.twice as / half as ______________ as
im Vergleich [zu]Im Vergleich zu Menschen in Deutschland essen Menschen in China kaum Schokolade.in comparison (to/with)
verglichen mitVerglichen mit China essen Japaner viel Schokolade.compared with/to
vergleichsweiseMenschen in Brasilien essen vergleichsweise wenig Schokolade.comparatively
im Gegensatz zuJohannisbrot schmeckt wie Schokolade aber im Gegensatz zu Kakao hat es keinen Koffein.as opposed to